Der Herbst ist da. Das bedeutet: kuschelig warme Pullover, dampfende Tassen Pumpkin-Spice-Lattes und die Heizung schon mal ein wenig aufdrehen. Das Letzte, woran du jetzt denkst, ist wahrscheinlich ein Sprung in eine Wanne mit eiskaltem Wasser. Allein schon der Gedanke an ein Eisbad lässt dich die Heizdecke vielleicht noch ein Stückchen höher drehen.
Und dennoch posten Fitness-Influencer überall im Internet ihre frostigen Tauchgänge und schwören darauf. Aber lohnt sich der Hype wirklich – oder ist es nur ein Social-Media-Trend, der vor der Kamera besser aussieht, als er sich in echt anfühlt? Hier ist die eiskalte Wahrheit über Eisbäder.
EIN TREND MIT TRADITION
Auch wenn es wie ein moderner Trend wirken mag, sind Eisbäder kein neues Phänomen: Sportler tauchen schon seit Jahrzehnten in eiskaltes Wasser, um sich von anstrengenden Spielen und Trainingseinheiten zu erholen. In jüngerer Zeit haben Persönlichkeiten wie Wim Hof, der als „Iceman“ bekannt ist, diese Technik auch im Mainstream etabliert – und sie nicht nur mit der Regeneration, sondern auch mit der Widerstandsfähigkeit, der Stimmung und mentalem Fokus in Verbindung gebracht. Und auch in den sozialen Medien sieht man es überall: Athleten und Influencer, die diese Bäder als unverzichtbaren Bestandteil einer jeden Fitnessroutine propagieren.

DOCH WAS SAGT DIE WISSENSCHAFT ZU EISBÄDERN EisbäderN?
Studien weisen darauf hin, dass Eisbäder Muskelkater und Entzündungsprozesse nach intensiven Workouts lindern können, insbesondere bei Ausdauerbelastungen wie langen Läufen oder Radtouren. Die Kälte verengt die Blutgefäße und senkt die Stoffwechselaktivität, was möglicherweise Gewebeschäden begrenzt und die Regeneration unterstützt.
Andere Studien deuten jedoch darauf hin, dass die Vorteile eher psychologischer als physiologischer Natur sein könnten: Man fühlt sich frischer und besser erholt – auch wenn die messbaren Unterschiede nur gering sind.
WANN HELFEN Eisbäder?
Wenn dein Ziel maximaler Kraftaufbau und Muskelwachstum ist, ist ein Eisbad direkt nach dem Training vielleicht nicht die beste Strategie. Kälte kann einige der muskelaufbauenden Signale abschwächen, die dein Körper nach dem Krafttraining braucht. Für Ausdauersportler oder während Phasen mit hohem Trainingsvolumen können Eisbäder jedoch helfen, die Ermüdung in den Griff zu bekommen und die Leistung zu erhalten.
Auch die mentalen Vorteile sind nicht zu unterschätzen. Viele Menschen finden, dass die Herausforderung, im eiskalten Wasser zu sitzen, die Widerstandsfähigkeit stärkt, Stress abbaut und ein Gefühl der Genugtuung hinterlässt, sich selbst überwunden zu haben.
WIE DU Eisbäder SICHER AUSPROBIEREN KANNST
Neugierig, es auch einmal auszuprobieren? Die meisten Untersuchungen zeigen, dass 10 bis 15 Minuten im Wasser bei 10 bis 15 °C ausreichen, um in den Genuss der Vorteile zu kommen. Wenn du Einsteiger bist, fang kürzer und wärmer an, und zwing dich nicht, länger im Wasser zu bleiben, als du dich sicher fühlst. Menschen mit Herz- oder Kreislaufproblemen sollten zuerst mit einem Arzt sprechen. Und wenn du noch nicht bereit bist für ein komplettes Bad, dann versuch es erst einmal mit einer kalten Dusche oder einer Kontrasttherapie, die viele der gleichen Vorteile bietet.
FAZIT
Eisbäder sind keine Wunderwaffe, aber sie können in bestimmten Situationen nützlich sein. Setze sie strategisch ein, insbesondere wenn Muskelkater oder Erschöpfung dein nächstes Workout beeinträchtigen könnten. Und denk daran: Eisbäder sind am effektivsten, wenn du sie mit ganzheitlicher Regeneration kombinierst – also ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung und aktive Erholung.
