Wenn man jung ist, ist alles besser. Die Sommerferien sind so lang, dass dir fast langweilig wird, und du musst keine Rechnungen bezahlen. Du konntest ausschlafen, ohne Konsequenzen, und dem Rücken war es egal, ob du auf der eigenen Matratze oder in einem fremden Bett lagst. Außerdem haben deine Knie beim Aufstehen nicht jedes Mal seltsame Geräusche gemacht.
Und auch beim Essen war alles anders: Du konntest gefühlt alles essen, was du wolltest, wann du wolltest, ohne dass es sich bemerkbar machte. Tatsächlich steckt dahinter mehr als nur bloße Einbildung. Und es macht Sinn: Wenn sich dein Körper verändert, sollte sich auch die Art und Weise ändern, wie du ihn versorgst. Aber wie verändert sich dein Kalorienbedarf mit zunehmendem Alter? Finden wir es heraus.
WAS IST EINE KALORIE?
Dieses Konzept tauchte erstmals 1824 auf, als der Physiker Nicolas Clément den Begriff in der Zeitschrift „Le Producteur“ einführte. Später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, rief der deutsche Physiologe Carl von Voit die Lebensmittelwissenschaft ins Leben, indem er eines der ersten Labore baute, in dem der Energiegehalt von Lebensmitteln gemessen wurde. Und heutzutage zählen wir sie alle.

Einfach ausgedrückt ist eine Kalorie eine Maßeinheit für die Energie. Jeder Bissen Nahrung, den du isst oder trinkst, wird aufgespalten und in Energie umgewandelt. Kalorien stecken in allen Lebensmitteln, die Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine enthalten, und sie dienen als Brennstoff, um den Körper am Laufen zu halten.
Diese Energie unterstützt dich bei deinen täglichen Aktivitäten, sei es beim Gewichtheben, beim Einkaufstüten-Tragen oder beim endlosen Scrollen auf TikTok. Stell dir Kalorien wie kleine Batterien vor, die deinen Körper versorgen: Sind es zu wenige, fehlt dir die Power, sind es zu viele, überlastest du das System.
WIE BEEINFLUSST DAS ALTER DEN KALORIENVERBRAUCH?
Zunächst einmal bestimmt nicht nur das Alter, wie viele Kalorien du brauchst. Auch Faktoren wie Geschlecht, Gewicht, Größe und Aktivitätsniveau spielen eine wichtige Rolle. Interessanterweise ist der Kalorienbedarf im Erwachsenenalter nicht am höchsten. Babys und Kinder verbrennen im Verhältnis zu ihrer Größe mehr Kalorien als Erwachsene, weil sie wachsen, sich entwickeln und ständig in Bewegung sind.
Dennoch spielt das Alter eine Rolle. Aus einer Untersuchung geht hervor, dass der Kalorienbedarf ab dem späten Teenageralter oder Anfang 20 abnimmt: etwa 11 Kalorien pro Jahr für Männer und 7 für Frauen.
Das ist der Grund:
- Mit dem Alter nimmt die Muskelmasse ab, was den Stoffwechsel verlangsamt.
- Größe und Aktivität des Gehirns nehmen ab, wodurch der Energiebedarf sinkt.
- Hormonelle Veränderungen beeinflussen, wie der Körper Energie speichert und nutzt.
- Die körperliche Aktivität nimmt oft ab, insbesondere wenn sich der Lebensstil oder der Erholungsbedarf ändert.
Die wichtigste Erkenntnis: Gewohnheiten, die in deinen 20ern funktionieren, sind in deinen 40ern oder 60ern vielleicht nicht mehr sinnvoll.
SOLLTE MAN MIT ZUNEHMENDEM ALTER WENIGER ESSEN?
Nicht unbedingt. Außerdem passt sich auch der Appetit oft ganz von selbst an. Stattdessen solltest du den Fokus auf Qualität legen.
Wenn das Kalorienbudget kleiner wird, werden nährstoffreiche Lebensmittel umso wichtiger: magere Proteine, Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und gesunde Fette. Mit zunehmendem Alter benötigt der Körper auch mehr Kalzium, Vitamin D, Vitamin B6 und Eiweiß, um stark und widerstandsfähig zu bleiben.
Schlussendlich geht es nicht darum, alles wegzulassen, sondern darum, das, was man zu sich nimmt, zu optimieren. Und die Quintessenz bleibt: Mit zunehmendem Alter verändert sich auch der Kalorienbedarf.
